Welche Krankheiten Zecken noch übertragen können

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Auch wenn die aufblühende Natur wieder mehr denn je zum Aufenthalt im Freien einlädt: Auf Feldern und Wiesen lauert wieder die Gefahr, denn Experten verzeichnen schon jetzt eine sehr hohe Zeckenaktivität. Dabei sind Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Lyme-Borreliose nicht die einzigen möglichen Folgen eines Zeckenstichs: Mit weltweit 750 bis 800 Zeckenarten sind die robusten Tierchen für die Übertragung einer Vielzahl weiterer Krankheiten verantwortlich, von denen auch Tiere nicht verschont bleiben. 

Klein und gemein
Durch das frühlingshaft-warme Wetter sind die Zecken schon jetzt putzmunter und lauern überall im hohen Gras, Gebüsch und Unterholz auf ihre Opfer. Zecken lieben Feuchtigkeit und Wärme, können aber genauso gut bei trockenem oder kühlem Wetter überleben. Besonders tückisch: Beim Stechen sondern sie mit ihrem Speichel ein Betäubungsmittel ab, weshalb man den Zeckenstich nicht spürt. Von März bis November sollte man daher nach längerem Aufenthalt in der Natur seinen Körper ganz genau unter die Lupe nehmen. 

Welche Krankheiten Zecken noch übertragen können:

Babesiose
Die Babesiose betrifft den Menschen selten, ist jedoch für Hunde und andere Tiere lebensbedrohlich, da hier – ähnlich wie bei der Malaria des Menschen – die roten Blutkörperchen befallen und zerstört werden. Die „Hundemalaria“ tritt überwiegend im Mittelmeerraum auf und wird von Symptomen wie Fieber, Müdigkeit und Muskelschmerzen begleitet. Im schlimmsten Fall kann sie zum Tod des Tieres führen. Die Erreger kommen weltweit vor und werden durch Zecken der Gattung Ixodes auf verschiedene Wirbeltiere und den Menschen übertragen. Die Babesiose lässt sich mit Medikamenten, die auch in der Malariatherapie angewendet werden, behandeln. Sie verläuft beim Menschen jedoch in den seltensten Fällen schwer oder tödlich.

Fleckfieber (Rickettsiose)
Zecken können verschiedene Arten von Fleckfieber übertragen. In Europa ist das Mittelmeer-Fleckfieber bekannt, das überwiegend in dieser Region auftritt. Nach einer Inkubationszeit von etwa zwei Wochen kann es zu Schüttelfrost, hohem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und sogar Bewusstseinstrübung kommen. Später entsteht der namensgebende rotfleckige Hautausschlag. Gemäß dem Infektionsschutzgesetz ist die Erkrankung meldepflichtig. Den letzten bekannten Fleckfieber-Fall gab es in Deutschland im Jahr 2003.

Krim-Kongo-Fieber
Die Krankheit wird von der Zecke durch das Virus CCHFV (Crimean-Congo Haemorrhagic Fever Virus) ausgelöst. Diese nistet sich im Fell von Schafen, Ziegen, Kühen und anderen Tieren ein und nimmt das Virus mit dem Blut der infizierten Tiere auf. Sticht sie dann einen Menschen, bringt sie damit die Erreger in dessen Blutbahn. Auch im direkten Kontakt mit erkrankten Tieren kann der Mensch sich infizieren. Das Virus kann die Blutgerinnung des Menschen verhindern. Es kommt zu Darmblutungen, Bluterbrechen und inneren Blutungen. Jeder Zweite Infizierte, bei dem das Fieber ausgebrochen ist, stirbt. Gegen das Virus gibt es bislang noch keinen Impfschutz, es tritt jedoch überwiegend in Südosteuropa, Asien oder Afrika auf. 

Quelle: Zecken.de