Sanfter Knochenaufbau für feste Implantate

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Piezochirurgie in der Zahnmedizin

Zähne mit gesundem Zahnfleisch und Kiefer bilden die Grundlage für einen festen Biss. Doch äußere Einflüsse wie Nikotin oder Mangelerscheinungen, aber auch Alter, Unfälle und Krankheiten wie Parodontitis nehmen Einfluss auf das Gebiss. „Zurückgebildeter Kieferknochen und zurückgegangenes Zahnfleisch rufen nicht nur empfindliche und schmerzende Zähne hervor, sondern stellen auch den Einsatz von Implantaten auf die Probe“, weiß Dr. Ingo Dantzer, Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und Leiter der Klinik am Weserbogen in Nienburg, und ergänzt: „Um Patienten trotzdem einen Einsatz von Implantaten zu ermöglichen, hilft ein systematischer Knochenaufbau beim Facharzt.“

Moderne Ultraschall-Methode für Kieferaufbau

Fest im Kiefer verankerte Implantate benötigen gut ausgebildeten Knochen. „Fehlt es schon an Substanz, um die künstliche Zahnwurzel einzubetten, kann diese niemals halten, sondern richtet eher weiteren Schaden durch Wackeln und Herausbrechen an“, erklärt Dr. Dantzer. Um Voraussetzungen für einen Einsatz von Implantaten zu schaffen, besteht die Möglichkeit, Knochensubstanz an dieser Stelle anzugliedern. Vor allem in den letzten Jahren hat die Zahnmedizin hier sehr große Fortschritte gemacht, um noch genauer und schonender zu arbeiten. „Wir behandeln zunehmend mit Ultraschallmethoden wie der Piezochirurgie“, sagt Dr. Dantzer und verdeutlicht: „Dabei handelt es sich um ein minimalinvasives Verfahren, bei dem Knochensubstanz durch sogenannte selektive Schnitte aus gesunden Kieferarealen gewonnen wird.“

Schonend und patientenfreundlich

Um Knochensubstanz zu gewinnen, arbeitet Dr. Dantzer mit einem speziellen Gerät, an das er je nach Einsatzbereich unterschiedliche Instrumente anbringt. Eingeschaltet versetzt das Gerät das Kopfinstrument durch Ultraschall in Schwingungen. Diese feinen Bewegungen durchtrennen nur Knochengewebe im Kiefer oder tragen dieses ab, ohne dabei Nerven, Blutgefäße oder Bindegewebe zu schädigen. Eine kontinuierliche Wasserzufuhr kühlt den behandelten Bereich, weshalb keine Hitzeschäden entstehen. Im Vergleich zu anderen Methoden der Knochenentnahme bedeutet dies für Patienten weniger Reizungen und weniger Schwellungen. An der behandelten Stelle bildet sich mit der Zeit neues Knochenmaterial.

Mit neuem Knochen zum festen Implantat

Mit dem gewonnenen Knochenmaterial erfolgt der Aufbau des Kieferbereichs, der mit einem Implantat versorgt werden soll. Eine Fixierung mit einer feinen Schiene oder Membranen liefert Halt. „Durch diese Befestigung besteht die Möglichkeit, in einer Sitzung sowohl Knochensubstanz als auch das Implantat anzubringen“, sagt Dr. Dantzer und verdeutlicht: „Für den Patienten bedeutet dies weniger Zeitaufwand, Kosten und Schmerz. Zudem findet durch die Zusammenlegung von zwei Behandlungsschritten zu einem nur eine einzige Heilungsphase statt.“ Ein weiterer Vorteil, den die Nutzung körpereigenen Knochenmaterials mit sich bringt: Es finden keine Abstoßreaktionen im Mund statt, sodass das Knochenmaterial gut mit dem Kiefer zusammenwächst.

Weitere Informationen unter www.klinik-am-weserbogen.de.